Kita St. Klara eingeweiht
Ähnlich wie für die Kinder hat eine neue Kita auch für ihre Eltern, für Erwachsene, eine enorme Bedeutung. Wenn Dank dieser Kita endlich ein guter Betreuungsplatz da ist, können beide Eltern ihrem Beruf nachgehen. Sie wissen ihr Kind in guten und zuverlässigen Händen.
So reden Erwachsene über Kinderbetreuung, reden über U3-und Ü3-Gruppen, über räumliche Gestaltung, pädagogische Konzepte, über Betreuungsquoten und Präventionsketten.
Es lohnt sich meiner Meinung jedoch auch, die Sicht von Kindern einzunehmen: Sie kommen zur Tür herein und staunen: "Was sind das für tolle Räume - mitten in der Stadt - voll mit interessantem Spielzeug und anderem spannendem Zeug! Und raus geht es auch, entweder auf die Dachterrasse, rund um die Kita oder in der Gruppe auf den nahegelegenen Spielplatz! Was gibt es hier alles zu entdecken und auszuprobieren. Manchmal ist es richtig blöd, wenn die Eltern schon so früh zum Abholen kommen."
Mit diesem Ausflug in die Gedanken der Kinder möchte ich Folgendes darstellen: 50 Kinder verbringen hier in frühen Lebensjahren tausende Stunden (pro Jahr ca.1400 Stunden), also sehr viel Zeit. Sie entdecken die Welt und entwickeln Vertrauen und Stärke, erfahren Bindung und Bildung - auch außerhalb der Familie, finden Freunde, stoßen an Grenzen und lernen diese überwinden. All das geschieht innerhalb der Kitagruppe mit den Kindern und den Erzieherinnen und Erziehern.
Diese Kita bietet aber auch als Familienzentrum Anschluss für Erwachsene, besonders wenn man neu zugezogen ist. Damit bin ich wieder bei den Erwachsenen. Auch wenn der Neubau "nur" 50 Plätze anbietet - und vielen Anfragen nach Betreuungsplätzen in der Stadt Gießen noch keine positive Antwort beschieden werden kann, wird 50 Familien eine enorm wichtige Unterstützung angeboten.
2017 begannen die Planungen für den Neubau der Kita St. Klara als Ersatzbau für die benachbarte Kita St. Thomas Morus. Das Gebäude ist im Investorenmodell mit der Mittelhessen Wohnen GmbH entstanden. Frau Weigel-Greilich sei für die Vermittlung ein herzlicher Dank ausgesprochen.
Wegen des bereits erwähnten hohen Bedarfs an Kita-Plätzen in der Stadt Gießen werden nun beide Einrichtungen weitergeführt, mit den gleichen pädagogischen Grundlagen und Leitbild. St. Klara ist wie alle Einrichtungen des Sozialdienstes katholischer Frauen: Kirchort. Daher gibt es auch ein religionspädagogisches Konzept, das in kindgemäßer Weise umgesetzt wird, z.B. bei den Festen im Kirchenjahr: an St. Martin oder am Nikolaustag, in der Adventszeit und vor Weihnachten oder Ostern.
Zum Schluss noch einige Gedanken zur Namensgebung für die neue Kita: Die heilige Klara war eine Freundin des heiligen Franziskus. Wir dürfen davon ausgehen, dass seine Überlegungen zur Schöpfung und der geschwisterliche Umgang mit den Menschen auch für die heilige Klara sehr bedeutsam waren.
Von Franziskus ist z.B. der "Sonnengesang", ein Lobgesang auf die Natur sehr bekannt. Die Wertschätzung und Achtung der Natur sind derzeit durch die Diskussionen zum Klimawandel ebenfalls hochaktuell.
Ein sehr schöner weiterer Aspekt: Das erste Kind auf der Anmeldeliste trägt den Namen - Clara! Das ist wunderbar! Es finden sich daher viele gute Gründe für diese Namensgebung.
So ist mit dieser Kita vieles in Bewegung gekommen: neue Kinder aus verschiedenen Kulturen mit ihren Eltern, ein neues Team in neuen Räumen…
Ich wünsche allen, den Kleinen und Großen, die sich in diesen Räumen treffen, ein kreatives Miteinander, Lösungen für Herausforderungen, die weiterführen, dass sich auch vieles findet, wie der Name der Kita.
Dazu wünsche ich vom Vorstand des SkF Gottes reichen Segen und gutes Gelingen.
Dr. Elisabeth Linn, Vorsitzende des Vorstands des SkF e.V. Gießen